Stell dir vor, du machst etwas, das dich erfüllt. Du hast etwas Wertvolles für deine Selbstverwirklichung gefunden – und wirst dafür ausgelacht. Nicht, weil es schädlich ist. Nicht, weil du jemandem damit wehtust. Sondern einfach, weil es nicht in die Norm passt. Weil es „albern“ wirkt. Oder „kindisch“. Oder „unnütz“. Ungewöhnliche Hobbys lösen oftmals verwirrte und teils verletzende Reaktionen aus, egal ob im Kindesalter, in der Jugend oder bei Erwachsenen. Dann traust du dich nicht mehr, deine Leidenschaft offen zu zeigen.
Willkommen in einer Welt, in der das, was dich glücklich macht, oft zuerst durch den Spottfilter anderer muss.
Was es auch ist – es könnte genau das sein, was dich wieder zu dir selbst zurückbringt. Deshalb will ich dich in diesem Beitrag dazu ermutigen, deiner Freude zu folgen und die heilsame Kraft dieser Auszeiten zu nutzen.
Hobby Horsing: Mehr als ein Internetphänomen
Vielleicht hast du schon mal ein virales Video gesehen: Teenager reiten mit Steckenpferden durch Turnhallen, springen über Hürden, führen Dressur-„Küren“ auf. Ernsthaft. Diszipliniert. Leidenschaftlich.
Das ist Hobby Horsing – eine Sportart aus Finnland, die mittlerweile weltweit Anhänger:innen findet. Und genau diese Sportart hat mich auch auf die Idee zu diesem Beitrag gebracht. Denn ich war vollkommen fasziniert von der Idee, diesen unglaublichen Spaß aus der Kindheit zu erhalten und ihn in einer Gemeinschaft mit sportlichen Höchstleistungen zu verbinden.
Doch was passiert in den Kommentarspalten?
„Wie lächerlich.“
„Die sollten mal erwachsen werden.“
„Wie kann man sowas ernst meinen?“
Die Reaktion vieler Menschen ist Spott, Belächeln, Ablehnung.
Dabei ist Hobby Horsing für viele ein Ausgleich zum Schulstress, ein Raum zum Ausdruck, ein kreatives Ventil.
Warum also fällt es uns so schwer, etwas einfach stehen zu lassen, wenn es nicht in unser Raster passt?
Was „peinlich“ ist, entscheidet oft die Norm – nicht dein Herz
Wenn Erwachsene wieder spielen, träumen, singen, tanzen, basteln, Tagebuch schreiben oder sich „albernen“ Hobbys hingeben, kommt oft Scham auf. Das fängt meist schon im jugendlichen Alter bei den Teenagern an und prägt nachhaltig.
Warum?
Weil uns beigebracht wurde:
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Erwachsene sollen funktionieren.
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Zuerst mal muss etwas produktiv sein.
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Spiel ohne erkennbaren Output ist Zeitverschwendung.
Besonders weiblich gelesene, kreative oder emotionale Hobbys werden schnell abgewertet:
Beispiel | Typische (abwertende) Reaktion |
(Bullet) Journaling | „Nett, falls jemand zu viel Zeit hat.“ |
Basteln & DIY | „Kitschkram oder Zeitvertreib.“ |
Cosplay oder Fantasy-Rollenspiel | „Kindisch.“ |
Reiten, Tanzen, Yoga | „Bisschen Bewegung, aber doch kein richtiger Sport.“ |
Doch weißt du was?
Genau diese Hobbys können heilsam sein.
Und sie sind ein Ausdruck deiner Persönlichkeit, deiner Bedürfnisse, deiner Kreativität.
Psychologisch betrachtet: Warum ungewöhnliche Hobbys guttun und was sie mit Heilung, Selbstwirksamkeit & Gemeinschaft zu tun haben
In der Stressforschung weiß man längst: Was uns Freude macht, kann Stress abbauen.
Und je mehr du das tust, was dich erfüllt – egal wie „merkwürdig“ es wirkt – desto stärker wirst du das selbst spüren.
Ungewöhnliche Hobbys fördern:
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Selbstwirksamkeit: Du gestaltest aktiv, statt nur zu funktionieren.
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Flow-Erleben: Du vergisst die Zeit, bist ganz im Moment.
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Verbindung zum inneren Kind: Du heilst alte Muster spielerisch.
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Kreativität & Problemlösungsfähigkeit: Du trainierst dein Gehirn auf neuen Wegen.
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Emotionale Resilienz: Du lernst, gegen Widerstand zu deinem inneren Kompass zu stehen.
Was für andere seltsam aussieht, kann für dich heilsam sein.
Ungewöhnliche oder „nicht ernst gemeinte“ Hobbys sind oft viel mehr als nur Freizeitbeschäftigungen. Sie sind Ausdruck einer tieferen Sehnsucht: endlich wieder du selbst sein dürfen. Ohne Maske. Ohne Erwartungen. Ohne Bewertung.
Stressreduktion durch kreatives Spiel
Wenn du dich auf ein verspieltes Hobby einlässt, passiert auf neurobiologischer Ebene etwas Erstaunliches:
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Dein parasympathisches Nervensystem wird aktiviert – das ist der Teil, der für Ruhe und Regeneration zuständig ist.
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Du kommst in einen Flow-Zustand, in dem du alles um dich herum vergisst. Dein Körper schüttet Dopamin und Endorphine aus – natürliche Gegenspieler von Stresshormonen wie Cortisol.
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Du verlässt den ständigen Leistungsmodus und erlaubst dir, einfach nur im Moment zu sein.
Und genau das ist essenziell – besonders für Frauen, die im Alltag ständig funktionieren, organisieren, mitdenken, mitfühlen, leisten.
Der innere Heilungsprozess: Vom „Das kann ich doch nicht bringen“ zum „Ich darf einfach sein“
Wenn du dich lange angepasst hast – an gesellschaftliche Erwartungen, familiäre Rollenbilder oder berufliche Anforderungen – dann ist jedes kreative Ausprobieren ein kleiner Akt der Selbstbefreiung.
Ungewöhnliche Hobbys bringen dich mit deinem inneren Kind in Kontakt:
Mit der Version von dir, die neugierig war. Wild. Frei. Und voller Ideen.
Und oft auch mit der Version, die irgendwann gelernt hat, dass genau das „zu viel“ ist. Oder „nicht wichtig“. Oder „nicht erwachsen“.
Wenn du heute wieder tanzt, spielst oder ein Hobby wählst, das niemand versteht, sendest du deinem Nervensystem eine neue Botschaft:
„Ich bin sicher, so wie ich bin. Ich darf Freude empfinden. Ich darf mir selbst vertrauen.“
Das ist kein Luxus. Das ist Regeneration und Identitätsarbeit in ihrer kraftvollsten Form.
Die Kraft der Gemeinschaft: Anders sein – und doch verbunden
Gerade bei ungewöhnlichen Hobbys entsteht oft eine stille, aber starke Gemeinschaft. Du bist nicht allein.
Hinter jedem „seltsamen“ Interesse steht eine kleine oder große Gruppe von Menschen, die genau wie du das Gefühl kennt: „Ich bin irgendwie anders.“
Und wenn du dich mit anderen verbindest – sei es im echten Leben, über Social Media oder in einer Workshop-Gruppe – passiert etwas Wesentliches:
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Du fühlst dich gesehen, nicht nur in deiner Leistung, sondern in deiner Persönlichkeit.
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Du erlebst emotionale Sicherheit – du darfst sein, wie du bist.
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Du erfährst Verbindung durch Spiel – und das heilt tief sitzende Einsamkeit, die viele Frauen trotz funktionierendem Alltag empfinden.
Gerade Hobby Horsing zeigt das so wunderbar: Menschen aller Altersgruppen trainieren miteinander, lernen voneinander, lachen gemeinsam. Sie feiern, was sie sonst vielleicht versteckt hätten. Das ist kollektives Aufatmen. Und es ist ansteckend. Dieses Video zeigt den ganz besonderen Spirit perfekt:
Selbstverwirklichung ist ein Prozess – kein Ziel
Ungewöhnliche Hobbys fordern dich heraus:
Du musst dich mit deinen eigenen Glaubenssätzen auseinandersetzen.
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„Darf ich das überhaupt?“
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„Was denken die anderen?“
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„Bin ich dann noch ernst zu nehmen?“
Aber genau darin liegt das Wachstum. Nicht im Perfektionieren des Hobbys, sondern in der inneren Bewegung:
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Vom Anpassungsdruck zur Ausdruckslust
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Vom Funktionieren zum Spielen
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Vom Getrieben-Sein zum Gefühl von Freiheit
Du brauchst kein „Talent“. Du brauchst nur deine Erlaubnis, dir selbst wieder zuzuhören.
Warum wir oft genau das unterdrücken, was uns stärkt
Viele Frauen, die mitten im Leben stehen – mit Karriere, Familie, Verantwortung – spüren eine innere Leere, die sie sich kaum erklären können. Alles läuft, und doch fehlt etwas.
Oft ist es der Zugang zu genau den Teilen in uns, die lange verdrängt wurden: verspielte Impulse, kreative Lust, spontane Ideen. Dinge, die keinen offensichtlichen Nutzen bringen – aber tief nähren.
Wir haben gelernt, dass Selbstverwirklichung sich an Leistung orientieren muss.
Dass Hobbys ein „Luxus“ sind.
Dass wir erst genug geschafft haben müssen, bevor wir uns eine Pause „verdienen“.
Und genau das raubt uns die Verbindung zu uns selbst.
Ungewöhnliche Hobbys sind keine Flucht. Sie sind Rückverbindung.
Sie sind eine Erinnerung daran, dass du mehr bist als deine To-do-Liste.
Dass du lebendig bist. Dass du fühlen darfst. Und dass du dich selbst nicht rechtfertigen musst, wenn du etwas tust, das dich zum Leuchten bringt.
Journaling-Tipp: Dein inneres Steckenpferd entdecken ️
Nutze dein Journal, um in Kontakt mit dieser verspielten, lebendigen Seite zu kommen. Hier ein Journaling-Impuls:
✨ „Wenn ich heute etwas tun dürfte, das mir einfach nur Spaß macht – ohne dass jemand urteilt – was wäre das?“
Schreib frei drauflos. Ohne Filter. Ohne Ziel.
Du wirst überrascht sein, was da alles noch in dir schlummert.

Hier sind noch ein paar weitere Reflexionsfragen, falls du Gefallen am Schreiben gefunden hast:
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Welche Dinge habe ich früher geliebt, aber mir „abgewöhnt“?
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Was würde ich heute tun, wenn niemand mich dabei sehen würde?
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Welche Hobbys habe ich unterdrückt, weil sie „nicht ernsthaft genug“ waren?
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Welche kreative Seite in mir wartet darauf, wieder Platz zu bekommen?
Du bist nicht peinlich, du bist lebendig!
Du darfst. Ohne Erklärung. Ohne Rechtfertigung.
Es braucht Mut, etwas zu tun, das nicht jeder versteht. Aber Mut ist nicht laut. Manchmal ist Mut ganz leise.
Zum Beispiel dann, wenn du das erste Mal wieder malst. Oder barfuß durch den Regen tanzt. Oder dir ein Steckenpferd kaufst, einfach weil du Lust drauf hast.
In einer Welt, die ständig nach Optimierung schreit, ist es ein Akt der Selbstliebe, spielerisch zu sein. Ein Akt der Befreiung, dich selbst ernst zu nehmen – auch in deinem Spaß. Denn Selbstverwirklichung bedeutet nicht, perfekt zu sein. Sondern ehrlich mit dir selbst.
Dein nächster Schritt – zurück zu dir
Wenn du gerade spürst: „Ich habe mich selbst irgendwo verloren zwischen Pflicht, To-do-Listen und dem Bedürfnis, gemocht zu werden“ – dann ist das kein Grund zur Scham.
Es ist ein leiser Weckruf. Und du darfst ihm folgen.
Mein Special „Mini-Auszeiten im Alltag“ (für 0 €) hilft dir, genau das herauszufinden:
Was du brauchst. Was dir Freude macht. Was dich wieder ganz werden lässt.
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Du musst nicht gleich dein Leben umkrempeln. Manchmal reicht ein kleiner Schritt.
Oder ein Steckenpferd.
Die Welt braucht mehr Menschen, die Dinge tun, die andere nicht verstehen.
Denn genau diese Menschen verändern leise die Welt – und sich selbst.
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